Ist der Startup-Gründer ein ganz neuer Unternehmertypus, der neue wirtschaftspolitische Weichenstellungen verlangt? Ist der Antrieb für die Unternehmensgründung die visionäre unternehmerische Idee, oder spielt der lukrative Exit die entscheidende Rolle?
Inhaltsübersicht:
Lukrativer Exit oder unternehmerische Vision?
Startup-Unternehmen sind geprägt von einer Wachstumsdynamik. Öffentliche Aufmerksamkeit erregen lukrative Unternehmensverkäufe nach wenigen Jahren des Unternehmensaufbaus. Symbolisch für diese Vorstellung des Unternehmertums ist Oliver Samwers Rede vom „Blitzkrieg” als Metapher für rasantes, womöglich rücksichtsloses Unternehmenswachstum (Gründerszene, 2011).
Deutscher Startup-Monitor
Um herauszufinden, wie Startup-Gründer und ‑Gründerinnen denken, hat sich die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) mit einer Sonderbefragung an der jährlich durchgeführten Umfrage zum Deutschen Startup Monitor beteiligt. Die Ergebnisse dieser Sonderbefragung wurden jetzt veröffentlicht.
Wer sind die neuen Gründer?
Die Sonderbefragung setzte sich aus 7 Statements zusammen, die von den Startup-Gründern beurteilt werden mussten. Die Fragestellung der Sonderfrage lautete:
„Wie sehr stimmst du den folgen den Aussagen zu deinem Selbstverständnis als Unternehmer zu?”
- „Ich fühle mich verantwortlich für meine Mitarbeiter.”
- „Ich leiste viel und fordere dies ebenfalls von meinen Mitarbeitern.”
- „Ich lege Wert auf die ökologisch nachhaltige Entwicklung meines Startups.”
- „Freiheit ist der zentrale Antrieb meines unternehmerischen Schaffens.”
- „In meinem Startup ist es wichtig, unkonventionelle Lösungen zu finden.”
- „Ich setze mich auch politisch für die Belange meines Startups ein.”
- „Ich unterstütze gesellschaftliches Engagement.”
Einschätzung der Gründer
Die Einschätzung der Gründer überrascht, zumindest was die ersten zwei Fragen angeht, nicht wirklich. Doch urteilen Sie selbst:
Verantwortung: 92,5 % der Befragten fühlen sich verantwortlich für ihre Mitarbeiter.
Leistung: 89,3 % leisten viel und fordern das auch von ihren Mitarbeitern.
Ökologie: 64 % legen Wert auf eine nachhaltige und umweltschonende Unternehmensausrichtung.
Freiheit: 83 % sehen die individuelle Freiheit als zentralen Antrieb für ihr unternehmerisches Schaffen.
Neue Wege gehen: 86 % der Gründer räumen unkonventionellen Lösungen einen hohen Stellenwert ein.
Politisches Engagement: Nur 37,3 % der Startup-Unternehmer setzen sich setzen sich auch politisch für die Interessen ihres Startups ein.
Gesellschaftliches Engagement: Immerhin 77,2 % unterstützen gesellschaftliches Engagement.
Studie der KAS
An der Sonderbefragung nahmen 895 Startup-Unternehmer/innen teil. Die detaillierten Ergebnisse der Befragung finden Sie unter dem Titel „Wer sind die neuen Gründer“ auf den Internetseiten der KAS.
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