Unter Outsourcing versteht man das Auslagern von ursprünglich firmenintern erbrachten Dienstleistungen an Dritte. Das outsourcende Unternehmen bestimmt den Umfang des Auslagerns: es können sowohl einzelne Funktionsbereiche als auch zusammenhängende, komplexe Aufgaben betroffen sein.
Bekannt wurde Outsourcing in den 60er Jahren durch die Auslagerung von Fertigungsprozessen in der Textilindustrie. In den 80er Jahren erlangte der Begriff durch Auslagerungsverträge in der Datenverarbeitung Bekanntheit und war lange Zeit vorherrschend in der IT-Branche.
Mittlerweile wird Outsourcing in fast allen Wirtschaftszweigen eingesetzt. Die häufigsten Bereiche sind Produktion, Sicherheit, Transport, IT und Telekommunikationstechnologie.
Ziele des Outsourcing
Durch die “Konzentration auf das Kerngeschäft” soll in der Regel vor allem eine Reduzierung der Kosten erzielt werden. Auch die Effizienz der internen Arbeitsabläufe soll verbessert werden.Die flexibleren Betriebsstrukturen und die Verbesserung der eigenen Bonität bei Kreditgebern sind ebenfalls häufige Ziele.
Ausprägungen des Outsourcing
Man kann Outsourcing in zwei grundsätzlichen Ausprägungen betreiben:
- vollständige Auslagerung an Drittfirmen oder
- Kooperation mit Partnerfirmen.
Dies bedeutet also im ersten Fall eine vollständige Auslagerung einzelner Arbeitsabläufe an einen externen Dienstleister und dem Aufbau neuer Kapazitäten (z.B. Auslagerung des Designs für einzelne Produktgruppen an Freelancer). Bei einer Kooperation werden bereits bestehende Strukturen bzw. Lösungen des Dienstleisters genutzt und die eigenen Abläufe an diese Lösung angepasst (z.B. Nutzung eines Spediteurs statt eigenem Fuhrpark).
Neben diesen beiden Haupttypen findet man in der Praxis häufig Mischformen, bei der die Drittfirmen auf Grund ihrer spezifischen Erfahrung auch in Prozesse der Entscheidungsfindung mit einbezogen werden.
Mögliche Fehlerquellen beim Outsourcing
- unzureichende Berücksichtigung der eigenen Unternehmensstrategie
- parallele Arbeitsabläufe verringern die Effizienz
- firmeninterne Ressourcen werden nicht ausreichend ausgeschöpft.
- die Wettbewerbssituation am Markt wird nicht ausreichend berücksichtigt
- fehlender Projektplan bzw. ungenügender Detaillierungsgrad
- Umsetzung des Outsourcing vor Beendigung der Situationsanalyse bzw. fehlende Analyse
Vorteile
- Kostenreduzierung
(20% als Mindestvoraussetzung zur Realisierung von Outsourcing) - Geringere Kapitalbindung
(Entlastung der Budgets durch Auslagerung und zu erwartende hohe Einsparungen an Personalkosten) - Konzentration auf das so genannte Kerngeschäft
(frei werdende Ressourcen für die Hauptaufgaben durch Auslagerung von zeitintensiven Arbeitsabläufen) - Steigerung der Qualität
(Nutzung des Fachwissens der Fremdfirma) - Transparenz der laufenden Kosten
(Offenlegung versteckter und bislang nicht nachvollziehbarer Kostenanteile durch Auslagerung) - Minimierung von Risiken
(Transfer von Risiken auf die Drittfirma)
Nachteile
- Change Management
(geänderte Abläufe erfordern neue Fähigkeiten der Mitarbeiter) - Erforderliches Mitspracherecht fehlt
(gegenüber der Fremdfirma, um Zugriff auf alle Abläufe gewährleisten zu können) - Verlust von eigenem Wissen und Fertigkeiten
(durch vollständige Übernahme bisher betriebsinterner Abläufe durch Dritte geht eigenes Expertenwissen dauerhaft verloren) - Abhängigkeit von der Fremdfirma
(Steuerung und Kontrolle der Fremdfirma weitaus problematischer als bei unternehmensinternen Abläufen) - langfristige Verträge
(vorherrschende Vertragsdauer liegt bei mindestens fünf Jahren, dadurch nur geringe Möglichkeiten der Trennung im Falle einer negativen Entwicklung) - unzureichender Schutz betriebsinterner Daten (Know How, Patente, Kundendaten etc.)
(Sicherheit der sensiblen Daten bei Zusammenarbeit mit Fremdfirmen durch geringere Kontrollmöglichkeiten in höherem Maße gefährdet, als im eigenen Unternehmen)
Vielen Dank für das Feedback! 🙂
guter Beitrag..