Marco Müller von lexware bringt es im Interview mit SIN augenzwinkernd auf den Punkt: “Die eigene Buchhaltung gehört sicherlich eher zu den untergeordneten Motivationen sich selbständig zu machen.”
Aller Anfang ist schwer…
Gerade zu Beginn der eigenen Selbständigkeit kann man leicht den Überblick über Finanzen, Kunden und Projekte verlieren. Denn in der Aufbauphase gibt es viele Aufgaben, die die volle Aufmerksamkeit des Unternehmers und damit auch viel seiner Zeit benötigen.
Für übertriebene Pedanterie ist da kein Platz. Damit der schnelle geschäftliche Erfolg eintritt, müssen die “unproduktiven Zeiten” im Büro möglichst klein sein.
Die häufigsten Fehler bei der Buchhaltung
Klingt banal: der häufigste Fehler ist es, sich gar nicht oder nicht ausreichend oder zu spät mit den eigenen Zahlen zu beschäftigen. Wäre es für den eigenen Erfolg nicht sinnvoll jederzeit (“auf Knopfdruck”) zu wissen:
- Bin ich mit meinem Unternehmen rentabel? Wie hoch ist eigentlich mein Einkommen? Eine Frage der Existenzsicherung und des Überlebens.
- Wie erfolgreich arbeite ich mit meinen Kunden zusammen? Gibt es Kunden, die zwar Umsatz, aber keinen Gewinn bringen?
- Wie viele Kunden, Interessenten und Geschäftskontakte habe ich eigentlich?
- In welchem Geschäftsbereich erreiche ich bereits meine Ziele? Wo muss ich noch Gas geben (Zeit und Geld)?
Ein weiterer häufiger Fehler liegt im fehlenden Forderungsmanagement. Damit ist Folgendes gemeint: häufig wird den Kunden zu spät eine Rechnung für die erbrachten Leistungen oder die gelieferten Waren geschrieben. Der Zahlungseingang wird nicht überwacht und Mahnungen werden erst recht nicht geschrieben. Kein Wunder, wenn dann die eigene Zahlungsfähigkeit (=Existenz) auf dem Spiel steht. Dann ist die eigene Pleite besonders bitter, da es ja nicht am fehlenden Auftragsbestand gelegen hat.
Buchhaltungs-Tipps für Gründer und Selbständige
Widmen Sie sich früh genug den Aufgaben, die Ihnen vielleicht zunächst etwas kniffelig oder zu langweilig erscheinen. Binden Sie ggf. früh genug einen Steuerberater oder Buchführungshelfer in Ihre Aufgaben ein.
Es gibt zwar buchhalterische Themen, bei denen Sie als Gründer zunächst “Welpenschutz” genießen. Aber früher oder später müssen Sie Ihren Verpflichtungen z.B. gegenüber dem Finanzamt dann doch nachkommen.
Mit einer guten Struktur und einer gewissen Portion Selbstdisziplin lassen sich gerade zu Beginn viele Probleme vermeiden. Bei der Struktur hilft eine gut durchdachte und erprobte Softwarelösung. Diese sollte nicht nur die Buchhaltung beherrschen, sondern auch bei der Büroorganisation den “roten Faden” vorgeben.
Nicht zuletzt ist es also sehr empfehlenswert, die Finanzen mit einem sehr guten Buchhaltungsprogramm im Überblick zu behalten.
Die “PC-Welt” hat verschiedene Programme getestet und stellt hier verschiedene geeignete Buchhaltungsprogramme für Gründer vor.
Ich selber nutze für meine eigene Buchhaltung die Software “WISO Mein Büro 365″*. Diese Lösung kann ich uneingeschränkt empfehlen.