Kein Unternehmen ist zu klein, zu unbekannt oder zu unbedeutend, um nicht Ziel eines Cyber-Angriffs von Hackern werden zu können.
Mit dem im Februar gestarteten Onlinetool „Cybersicher Notfallhilfe“ unterstützt das BMWK insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung, speziell beim Thema Cybersicherheit. Mit der Notfallhilfe soll dem Mittelstand eine schnelle Hilfe im Fall eines Cyberangriffs zukommen. Erfahren Sie, wie Sie mit gezielten Maßnahmen Ihre IT-Systeme absichern und bei einer Krise schnell handeln können.
Inhaltsübersicht:
Cyber-Sicherheit ist (nicht nur) Chefsache
Die digitale Transformation verändert die Modebranche, doch sie bringt auch neue Gefahren mit sich. Von Onlineshops über Warenwirtschaftssysteme bis hin zu digitalen Kommunikationskanälen – überall dort, wo Daten verarbeitet werden, sind Unternehmen potenziellen Cyberangriffen ausgesetzt. Mittelständische Unternehmen, die oft über begrenzte Ressourcen im Bereich IT-Sicherheit verfügen, sind dabei ein leichtes Ziel.
Laut einer aktuellen Studie des BITKOM entstehen der deutschen Wirtschaft jährlich 266 Milliarden Euro an Schäden durch Cyberattacken. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt 2025 beträgt 488 Milliarden Euro.
Zwei Drittel dieser Schäden gehen auf das Konto von Cyberkriminellen, die Unternehmen aus verschiedensten Branchen, darunter auch die Modeindustrie, ins Visier nehmen.
Kein Unternehmen ist zu klein, zu unbekannt oder zu unbedeutend, um nicht ins Visier von Cyberangreifern zu geraten. Statt sich zu fragen: „Warum sollten Angreifer an meinen Daten interessiert sein?“, sollten Sie sich lieber fragen: „Wie läuft mein Geschäft ohne Zugriff auf meine Daten?“ Dem Erpresser geht es nicht um die Daten selbst, sondern um das Lösegeld!
Die Schwachstellen mittelständischer Fashion-Unternehmen
Viele Bekleidungsunternehmen, vor allem kleine und mittelständische, setzen auf zwar effiziente, aber oft veraltete IT-Strukturen oder Software, die vom Hersteller nicht mehr unterstützt wird (z.B. Windows 10 ab Oktober 2025). Da die Digitalisierung in vielen Bereichen noch nicht vollständig umgesetzt ist und oft auch das nötige Knowhow fehlt, fehlen oft die nötigen Sicherheitsvorkehrungen, um sich gegen moderne Cyberbedrohungen zu schützen. Dies betrifft nicht nur die Technik, sondern auch den Umgang mit Daten und Zugriffsrechten.
Mitarbeiter, die mit verschiedenen Systemen arbeiten und häufig aus dem Homeoffice heraus agieren, können zu einem Sicherheitsrisiko werden. Häufig wird nicht ausreichend auf sichere Passwörter oder die regelmäßige Schulung der Mitarbeiter geachtet.
Darüber hinaus fehlt es vielen Unternehmen an einem klaren Plan für den Notfall: Was tun, wenn es zu einem Angriff kommt? Wie schnell kann auf professionelle Hilfe zurückgegriffen werden?
CYBER-sicher Notfallhilfe: Hilfe, wenn’s brennt
Im Falle eines Cyberangriffs zählt jede Minute. Hier kommt die CYBERsicher Notfallhilfe ins Spiel. Dieses kostenfreie Online-Tool wurde von der Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand entwickelt und ermöglicht es Unternehmen, im Ernstfall schnell zu handeln.
Mit wenigen Klicks können Unternehmen einen Vorfall einschätzen und erhalten sofort konkrete Handlungsempfehlungen sowie Hinweise, wo sie professionelle Unterstützung finden können. Ergänzend dazu bietet der CYBERsicher-Check eine präventive Überprüfung der IT-Sicherheit, sodass Unternehmen ihre Sicherheitsvorkehrungen frühzeitig verbessern können.
Dieses Tool ist Teil des Programms „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das gezielt den Mittelstand bei der digitalen Absicherung unterstützt.
Direkt zur CYBER-sicher Notfallhilfe:
https://notfallhilfe.transferstelle-cybersicherheit.de/
Direkt zum CYBER-sicher Check:
https://cybersicher-check.de/
Prävention statt Panik: Wie Sie sich jetzt wappnen
Cyber-Angriffe sind nicht immer vermeidbar, doch es gibt eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sich das Risiko deutlich senken lässt.
- Regelmäßige Updates und Backups:
Software- und Systemupdates sind entscheidend, um Schwachstellen zu schließen. Führen Sie regelmäßige Sicherheitskopien (Backups) durch, um im Ernstfall Daten wiederherstellen zu können.
- Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung:
Vermeiden Sie einfache Passwörter und setzen Sie auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo immer es möglich ist. Diese zusätzlichen Schutzschichten machen es Angreifern deutlich schwerer, in Ihr System einzudringen.
- Klare Zugriffsrechte und Schulungen:
Achten Sie darauf, dass nur autorisierte Personen auf sensible Daten zugreifen können. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in Sicherheitsfragen, damit sie Phishing-Mails oder andere Social-Engineering-Angriffe frühzeitig erkennen können.
Sogenannte Awareness-Schulungen zeigen dem Team, dass jeder einzelne als „Sicherheits-Faktor-Mensch“ ein Teil des Abwehrschirm ist.
- Externe Unterstützung und regelmäßige Sicherheitschecks:
Nutzen Sie kostenlose oder kostengünstige Sicherheitschecks wie den CYBERsicher-Check oder die DIN SPEC 27076, um Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Neben diesen praktischen Maßnahmen gibt es auch staatlich geförderte Programme, die kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen, ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die „Mittelstand-Digital“-Initiative, die kostenfreie, praxisnahe Beratungs- und Schulungsangebote bereithält.
Fazit: Cyber-Sicherheit ist Chefsache
Die Modebranche ist von der Digitalisierung abhängig, und das zu Recht – vom E‑Commerce über die Lieferkette bis hin zu innovativen Geschäftsmodellen. Doch mit der Digitalisierung kommen auch neue Risiken. Cybersicherheit muss daher Chefsache sein.
Mit den richtigen Tools, einem gut durchdachten Sicherheitskonzept und proaktiver Unterstützung können Unternehmen sich vor den häufigsten Bedrohungen schützen. Eine schnelle Reaktion auf einen Vorfall und eine präventive Sicherheitsstrategie machen den Unterschied zwischen einem kostspieligen Ausfall und einem sicheren Betrieb.
Bleiben Sie nicht unvorbereitet! Informieren Sie sich über die verfügbaren Tools und Programme und sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen sicher in die digitale Zukunft geht.
Links und Ressourcen zur Cybersicherheit:
- CYBERsicher Notfallhilfe – Online-Tool für den Ernstfall
https://notfallhilfe.transferstelle-cybersicherheit.de/
Erste Hilfe im Falle eines Cyberangriffs: Einschätzung des Vorfalls und konkrete Handlungsempfehlungen.
- Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand
https://transferstelle-cybersicherheit.de/
Weitere Informationen und Angebote zur Cybersicherheit im Mittelstand.
- CYBERsicher Check
https://cybersicher-check.de/
Hier haben Sie die Möglichkeit Ihren IT-Sicherheitsstatus selbstständig zu bewerten und erste Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu erhalten.
- Mittelstand-Digital
https://www.mittelstand-digital.de/
Kostenfreie, praxisnahe Unterstützung zur digitalen Absicherung und sicheren Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen.
- BSI – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
https://www.bsi.bund.de/
Das BSI bietet umfassende Informationen zu Cyberrisiken, Schutzmaßnahmen und Sicherheitsstandards.
Cybersicherheit für KMU: Broschüre des BSI für KMU
- DIN SPEC 27076 – Cyber-Risiko-Check für kleine Unternehmen
Download der DIN SPEC 27076
Leitfaden zur Durchführung von Cyber-Risiko-Checks und IT-Sicherheitsberatung für Klein- und Kleinstunternehmen.
- Tuer-zu-im-Netz.nrw
https://www.tuer-zu-im-netz.nrw/
Erstberatung und praxisorientierte Veranstaltungen zum Thema IT-Sicherheit für Unternehmen in NRW. Tipps und Tricks für alle Unternehmen.
- Nachgehackt: Podcast zur IT-Sicherheit am Arbeitsplatz
Die Zukunft der digitalen Verteidigung
Automatisierung von Sicherheitsprozessen, proaktive Überwachung, Ethical Hacking und die aktuelle Bedrohungslage
- Phishing-Awareness-Kampagne
https://www.phish-test.de/
Kostenlose Phishing-Awareness-Kampagne – Angebot einer Cyber-Sicherheits-Initiative aus Köln
- CYBER-sicher Notfallhilfe – 12. Juni 2025
- Steuerfreie Benefits für Mitarbeitende – 1. Juni 2025
- „Investitionsbooster“ – Chance oder Mogelpackung? – 17. Mai 2025