Endlich haben Sie den neuen Mitarbeitenden für Ihre Abteilung gefunden! Nun soll der oder die Neue möglichst schnell „im Unternehmen ankommen“. Dazu ist eine bedarfsgerechte Einarbeitungs- und Integrationsphase hilfreich. Maßgeschneiderte Onboarding-Maßnahmen ermöglichen die frühzeitige Bindung des neuen Mitarbeiters an das Unternehmen und können somit die Anfangsschwierigkeiten enorm senken. Ziel ist die höhere Motivation und schnellere Integration des neuen Mitarbeiters. Wir haben Ihnen ein Spektrum an möglichen Instrumenten bzw. Maßnahmen zur sozialen Integration und fachlichen Einarbeitung zusammengestellt. Als Hilfestellung erhalten Sie eine leicht auf Ihre Bedürfnisse anzupassende Checkliste im Excel-Format.
Inhaltsübersicht:
Onboarding: Willkommenskultur im Unternehmen
Ziel des Onboarding ist es, eine optimale Passung zwischen fachlichen und sozialen Kompetenzen neuer Mitarbeiter und den Anforderungen des Unternehmens bzw. der bestehenden Unternehmenskultur herbeizuführen. Das Ziel der fachlichen Einarbeitung ist es, dass der oder die Neue rasch und effizient im neuen Arbeitsumfeld mitarbeiten kann.
Erstellen Sie einen Einarbeitungsplan
Nutzen Sie die Zeit vor Arbeitsantritt des neuen Mitarbeiters und planen Sie sorgfältig seine fachliche Einarbeitung. Der zentrale Punkt ist ein durchdachter Einarbeitungsplan. Als Vorgesetzter erklären Sie den Einarbeitungsplan und übergeben dem neuen Mitarbeiter das erste „Kleinprojekt“. Sorgen Sie dafür, dass der neue Mitarbeiter ab dem ersten Tag mitarbeitet und mit Aufgaben versorgt ist.
Stellen Sie Informationen zusammen
Was muss der neue Kollege über Ihr Unternehmen wissen? (Struktur, Organisation, Organigramm, Unternehmensziele, Führungsleitlinien, betriebliche Umgangsformen, Arbeitsstil etc.) Diese Informationen sollten dem Mitarbeiter sowohl schriftlich in der Begrüßungsmappe vorgelegt als auch in einem der Mitarbeitergespräche kommuniziert werden. Auch über die Produkte und Dienstleistungen muss der neue Kollege umfassend informiert werden
Planen und terminieren Sie Mitarbeitergespräche
Gerade in der Einarbeitungsphase sollten in regelmäßigen Abständen Mitarbeitergespräche stattfinden, z.B. nach 3 Tagen, 10 Tagen, 30 Tagen, 60 Tagen, 100 Tagen und 6 Monaten (= Gespräch zum Ende der Probezeit). Stellen Sie durch eindeutige Informationen sicher, dass der neue Mitarbeiter sich ausreichend informiert und damit sicher fühlt. Ermuntern Sie den neuen Mitarbeiter, auch selbst die Initiative zu ergreifen und sich aktiv um seine Qualifikation und Integration zu kümmern.
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Führen Sie Feedbackgespräche mit dem Paten durch
Damit Sie stets auf dem Laufenden sind, was den Stand der Einarbeitung des neuen Mitarbeiters betrifft, planen Sie auch regelmäßige Feedbackgespräche mit seinem Paten ein. So bekommen Sie zeitnah mit, wenn es irgendwo hakt. Denn je schneller Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden, desto weniger werden sie zum Problem.
Definieren Sie das Anforderungsprofil
Ein klar definiertes Anforderungsprofil sollte die Grundlage für die Stellenbeschreibung darstellen und gibt Klarheit über die Aufgaben und die dafür benötigten Kompetenzen. In der Einarbeitungsphase ist es wichtig, die geforderten Kompetenzen mit den vorhandenen Fähigkeiten des neuen Mitarbeiters abzugleichen, um zu entscheiden, welche Weiterbildungsmaßnahmen noch benötigt werden.
Stecken Sie den Handlungsspielraum ab
Klären Sie mit dem neuen Mitarbeiter frühzeitig seinen Verantwortungsbereich und den ihm zustehenden Handlungsspielraum ab. Klare Zuständigkeiten vermeiden Kompetenzüberschreitungen und der neue Mitarbeiter weiß, für welche Aufgaben er verantwortlich ist.
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Vereinbaren Sie Schulungsmaßnahmen
Unternehmensspezifische Software oder Systeme erfordern meistens Schulungsbedarf bei neuen Mitarbeitern. Organisieren und vereinbaren Sie schon vor Eintritt der neuen Mitarbeitenden Schulungen. Diese Termine können bereits im Einarbeitungsplan berücksichtigt werden. Evtl. lassen sich auch mehrere neue Mitarbeitenden in einer Schulung zusammenfassen.
Legen Sie Lernziele fest und überprüfen Sie das Erreichen
Der Ablauf und die Lernziele der ersten Einführungsmonate werden im Einarbeitungsplan festgelegt und mit dem Mitarbeiter besprochen. Bei Nicht-Erreichen bestimmter Lernziele/-etappen kann dadurch besser nach den Ursachen geforscht und konstruktive Lösungen entwickelt werden, um die Lernziele bis zur Beendigung der Probezeit zu erreichen. Nur so kann eine fundierte Übernahmeentscheidung getroffen werden.
Planen Sie fachliche Infoveranstaltungen
Bewährt haben sich fachliche Informationsveranstaltungen für neue Kollegen, z. B in Form von Knowledge Cafés: Verschiedene Abteilungen berichten parallel an einzelnen Stationen, die man durchläuft, kurz über ihre jeweiligen Projekte. Informationen über Produkte bzw. Dienstleistungen des Unternehmens sind selbstverständlich
Setzen Sie eine Onboarding-Plattform oder Ihr Intranet ein
In jedem Unternehmen ticken die Uhren anders und es gibt viele interne Informationen, die man nicht unbedingt bei der fachlichen Einarbeitung am Arbeitsplatz mitbekommt. Hier bietet sich eine Onboarding-Plattform an, auf der alle wichtigen Informationen strukturiert jederzeit erreichbar sind, wie z.B. Organigramm, Standortinformationen, Rubrik „Unsere Firma von A‑Z“, Vorstellung der einzelnen Teams, Infos zu Unternehmensstrategien oder Einführungsveranstaltungen.
Der Vorteil einer Onboarding-Plattform ist, dass man sie schon mit der Vertragsunterschrift für den neuen Mitarbeiter freischalten kann und er somit schon wichtige Informationen über das neue Unternehmen bekommt. Das erleichtert den Einstieg enorm und fördert zudem die Bindung ans Unternehmen schon vor dem Arbeitsantritt.
Fazit
Der vorliegende Maßnahmenkatalog für die fachliche Integration gibt wertvolle Anregungen, um das Potenzial zu nutzen, das Ihnen Onboarding bietet.
Nutzen Sie die beigefügte Checkliste und passen Sie sie auf Ihre Belange an.
Viel Erfolg bei der Einarbeitung Ihrer neuen Mitarbeiter!
Quellen und weitergehende Informationen
Make it in Germany: Onboarding
IHK Niederbayern: Fachkräftesicherung – Onboarding
Karrierebibel: Onboarding
Absolventa: Onboarding neuer Mitarbeiter
Checkliste Onboarding des KOFA