Finanzplanung – auch für Privatleute eine wichtige Aufgabe

Finanz­pla­nung müs­sen nur Unter­neh­mer machen!”

Die­se Aus­sa­ge höre ich häu­fig – auch in mei­nem Bekann­ten­kreis. Aber ohne eine ganz­heit­li­che pri­va­te Finanz­pla­nung ist Peter Zweg­at nicht fern. Gera­de auch für weni­ger Ver­mö­gen­de. Denn bei ihnen wir­ken sich “Stör­fäl­le” viel unmit­tel­ba­rer auf den Lebens­stan­dard aus.

Finanzplanung für jedermann

Bereits die Pla­nung der monat­li­chen Ein­nah­men und Aus­ga­ben ist eigent­lich schon eine – kurz­fris­ti­ge – Finanz­pla­nung. Auch wer in einen Bau­spar­ver­trag ein­zahlt, plant doch in die Zukunft. Natür­lich gehört zur ganz­heit­li­chen Betrach­tung der pri­va­ten Finan­zen noch mehr:

  • Absi­che­rung per­sön­li­cher Risi­ken (Tod, Unfall, Krank­heit, Berufsunfähigkeit)
  • Absi­che­rung von Haftungsrisiken
  • Alters­vor­sor­ge
  • Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung

Bereits 1995 hat die Deut­sche Gesell­schaft für Finanz­pla­nung e.V. die Grund­sät­ze ord­nungs­ge­mä­ßer Finanz­pla­nung (GOF) fest­ge­legt. Die­se Stan­dards sind mitt­ler­wei­le in Geset­zen und Ver­ord­nun­gen über­nom­men wor­den und sind im Markt anerkannt.

Fünf Phasen bei der Planung der Finanzen

Eine Finanz­pla­nung erfolgt nach GOF in fünf Pha­sen. Das kann bei unter­schied­li­chen Ein­nah­me­quel­len und einer hohen Zahl von Ver­si­che­rungs­po­li­cen eine zeit­fres­sen­de Auf­ga­be sein. Vor allem die Daten­be­schaf­fung hält vie­le Pri­vat­leu­te davon ab, die eige­nen Finan­zen in den Griff zu bekommen.

Ganzheitliche Finanzplanung

Ent­schei­dend für eine erfolg­rei­che Finanz­pla­nung ist stets der ganz­heit­li­che Blick auf die jet­zi­ge Situa­ti­on, die erwar­te­ten und geplan­ten Ent­wick­lun­gen sowie die Berück­sich­ti­gung von unan­ge­neh­men Über­ra­schun­gen. Außer­dem ändern sich Zie­le und Wün­sche mit dem Zeit­ab­lauf. Die finan­zi­el­le Situa­ti­on muss dar­auf fle­xi­bel anzu­pas­sen sein. Aus Unwis­sen­heit, Leicht­fer­tig­keit oder man­geldem “Küm­mern” ein­tre­ten­de Schief­la­gen kön­nen Ihr Leben auf den Kopf stellen.

Bei­spiel: das geplan­te Eigen­heim wird teu­er als ursprüng­lich im Bud­get vor­ge­se­hen. Jetzt müs­sen Sie ent­we­der den Gür­tel enger schnal­len oder Sie ver­su­chen, mehr Geld zu ver­die­nen. Stei­gen­de beruf­li­che Belas­tun­gen füh­ren ggf. zu Span­nun­gen in der Fami­lie bis hin zur Tren­nung. Den danach ent­ste­hen­de Finanz­kol­laps kennt  jeder ent­we­der aus eige­ner Erfah­rung oder aus Erzäh­lun­gen. Finan­zi­el­le Fra­gen und das eige­ne Wohl­be­fin­den sind eng mit­ein­an­der ver­knüpft. Ohne Geld ist alles nichts! (Ok – noch wich­ti­ger ist Gesundheit!)

Ziele der Finanzplanung

Damit eine seriö­se Pro­gno­se erstellt wer­den kann,  brau­chen Sie eine Auf­stel­lung Ihres Ver­mö­gens und Ihrer Schul­den. Die Ver­mö­gens­auf­stel­lung muss mög­lichst detail­liert sein, damit liqui­de (z.B. Wert­pa­pie­re) und weni­ger liqui­de (z.B. Eigen­tums­woh­nung) Tei­le betrach­tet wer­den können.

Wesent­lich ist natür­lich auch die Auf­stel­lung der lau­fen­den Ein­nah­men und Aus­ga­ben Ihres Haus­hal­tes. Wel­che wei­te­ren Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen (z.B. Rück­zah­lung BAFÖG) bestehen?

Durch die­se Trans­pa­renz erhal­ten Sie Ent­schei­dungs­si­cher­heit in den rele­van­ten Themenbereichen:

  • Fami­li­en­ab­si­che­rung (Simu­la­ti­on von Pro­blem­si­tua­tio­nen, Krank­heit, Berufs­un­fä­hig­keit, Unfall, Tod);
  • Nach­fol­ge- und Erb­schafts­pla­nung im Sin­ne gerech­ter Erb­auf­tei­lung und zur Opti­mie­rung wie Ein­griff der unter­schied­li­chen Steuerarten.
  • Alters­vor­sor­ge (Auf­bau, Opti­mie­rung und steu­er­li­che Gestaltungsmöglichkeiten);
  • Finan­zie­run­gen (Belas­tungs­gren­zen beach­ten, Umschul­dun­gen, Optimierungen )
  • Ver­mö­gens­pla­nung (Struk­tu­rie­rung, Fris­ten und an Risi­ko­nei­gung ange­pass­te Geld­an­la­ge, Aus­wir­kung von steu­er­li­chen Einflüssen);

Zukunft ist nicht vor­her­seh­bar. Die Finanz­pla­nung muss des­halb auf die Wech­sel­fäl­le des Lebens so gut wie mög­lich vor­sor­gen, auf nach­voll­zieh­ba­ren Grund­sät­zen auf­bau­en und den Anle­ger nicht entmündigen.

Die­sem The­ma wer­de ich mich in einem der nächs­ten Bei­trä­ge widmen.

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