Planung und Forecast sind in Deutschland so langsam, dass Chefetagen am Mehrwert ihrer Budgets zweifeln. Die Einflüsse von globalen Ereignissen wie havarierten Containerschiffen oder Pandemien gilt in 90 Prozent der Unternehmen als unvorhersagbar. Aber auch in Zukunft werden derartige Ereignisse für hohe Volatilität und auch Chaos sorgen. Die vom BARC durchgeführte Studie zeigt, mit welchen Maßnahmen Unternehmen auf die neuen Herausforderungen bei der Planung reagieren. Wie können Unternehmen ihre Steuerung auf diese veränderten Anforderungen ausrichten?
Die COVID-19-Pandemie hat bestimmt auch Ihr Unternehmen unvorbereitet getroffen. Von heute auf morgen konnten die Auswirkungen von Unsicherheit, Dynamik und Komplexität von niemandem mehr ignoriert werden. Die vom BARC (Business Application Research Center) aktuell veröffentlichte Studie gibt Antworten zur Zukunft von Planung und Forecasting.
Unternehmen zweifeln an der eigenen Planung
In seiner jetzt veröffentlichten Studie “Die Zukunft der Planung – Veränderten Anforderungen mit umfassender Modernisierung begegnen” hat das BARC die größten Herausforderungen im Bereich Planung und Forecast untersucht. Ergebnis: “Planung und Forecasting werden in vielen Organisationen kritisch betrachtet. Sie dauern zu lange, binden zu viele Ressourcen und die Qualität der Ergebnisse steht, gemessen am Aufwand, in keinem guten Verhältnis”.
Rollierende Forecasts und Planung in Szenarien
Nur fünf Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie derzeit keine Herausforderungen im Bereich Planung und Forecast haben (s. Abb. 1). Die Hauptprobleme betreffen vor allem die Effizienz (40 Prozent), Dauer (35 Prozent) und Transparenz (33 Prozent) der Planungsprozesse und ‑ergebnisse. Anlass für die Zweifel an der eigenen Planung sind laut Studie die Erfahrungen der Unternehmen mit plötzlichen Problemen mit Einschränkungen durch die Pandemie oder mit Störungen in den Lieferketten durch Wetterphänomene oder Unfälle. Laut der BARC-Studie glauben 89 Prozent der Unternehmen, dass es nicht möglich sei, globale Ereignisse und zukünftige Entwicklungen mit ausreichender Zuverlässigkeit vorherzusagen.
Planung und Forecasting in den Unternehmen müssen schneller werden. Und die Unternehmen reagieren darauf: 37 Prozent der Befragten investieren in die Umstellung ihrer Year-End-Forecasts auf rollierende Forecasts. Rollierende Forecasts bieten in volatilen Zeiten einen größeren Nutzen für das Management von Unternehmen und verbrauchen weniger Ressourcen als langwierige Jahresplanungen. 41 Prozent der Unternehmen wollen den Umfang von Planung und Forecasting über den Finanzbereich hinaus ausweiten, durch die Integration von operativen Teilplänen. 40 Prozent investieren in häufigere Simulation und Analyse von Szenarien.
Interne Probleme bei Planung und Forecast
Viele Unternehmen haben allerdings noch mit profanen Problemen zu kämpfen. Die zeitaufwändige Konsolidierung von Daten aus verschiedenen Quellsystemen verursacht immer noch einen enormen Aufwand. Das Controlling kann daher wichtige Informationen oft nur zeitverzögert bereitstellen. 50 Prozent der Unternehmen geben an, dass bei ihnen die Zusammenführung von Daten aus vielen Quellsystemen zu lange dauert. Die Notwendigkeit, Daten aus vielen Quellen zu nutzen, ist mit Abstand die wichtigste Ursache für viele Herausforderungen, mit denen Unternehmen derzeit konfrontiert sind.
Quellen und weiterführende Informationen:
Die Studie basiert auf einer internationalen Befragung von 401 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Sie wurde von 5 Software-Anbietern unterstützt und wird deshalb kostenlos zur Verfügung gestellt.